MM3: abgemeldet, aber unsicher

Die letzten Tage habe ich viel gegrübelt, was selten sinnvoll ist. Zumindest, wenn ich so auf meine Grübelhistorie zurückblicke. Daher werde ich wohl in den nächsten Tagen einen Gesprächspartner suchen, mit dem ich meine vielen Gedanken teilen kann. Vielleicht ergibt sich dann mehr Klarheit.

Im Grunde geht es um die Frage, wie es jetzt studientechnisch weitergeht. Hoffnungen sind ja da, aber es gibt auch viele Unsicherheiten. Zur PFH Göttingen zu wechseln bedeutet ja in keinster Weise eine Garantie, dass ich danach eine Psychotherapie-Ausbildung beginnen kann. Es erhöht erstmal nur die Chancen.

Auf der anderen Seite habe ich bisher sehr wenig für das aktuelle Modul an der FernUni gemacht. Es ist aber auch zäh, diese ganzen Studien zu lesen und zu verstehen. Angesichts dessen, dass ich aber immer weniger Lust darauf verspüre, habe ich mich einstweilen von der Prüfung wieder abgemeldet.

Im Grunde scheint das Ende meiner Liaison mit der FernUni damit immer näher zu kommen. Ich fühle mich da nicht am richtigen Platz. Gleichzeitig meldet sich diese Stimme, die auf meine reichhaltigen Abbruchserfahrungen hinweist: z.B. dass ich es 8 Jahre lang nicht geschafft habe, einen Roman zu schreiben, obwohl ich viel dafür getan habe; oder mein erstes Studium, das ich kurz vor Ende (ich glaube, es fehlten 4 Prüfungen) abgebrochen habe.

Dabei ist meine größte Angst, dass sich meine Entscheidung eines Tages als falsch herausstellen könnte, z.B. wenn ich trotz Abschluss an der PFH nicht zur Psychotherapeutenausbildung zugelassen werde; denn dann werde ich mich fragen, warum ich so viel Geld für den Abschluss ausgeben musste. Oder wenn ich aus irgendwelchen Gründen (z.B. weil mir das Geld ausgeht) den Abschluss an der PFH nicht schaffe; dann werde ich mich fragen, wie ich mich jemals von der FernUni exmatrikulieren konnte. Schließlich wäre ich ja dort mit weitaus weniger Geld zum Ziel gelangt.

Da gibt es also diesen inneren Klugscheißer, der sich just dann meldet, wenn ich die Karre im Dreck versenkt habe und mir klar wird: „Den kriegste da nicht mehr raus!“ Wer will schon einen solchen Klugscheißer neben sich haben, wenn man sowieso niedergeschlagen ist? Oder dieser Jammerheini, der dann heult: „Und da vorne, da an der Weggabelung, wärste da mal nicht nach links abgebogen, sondern einfach geradeaus geblieben – SO WIE ICH DIR DAS GESAGT HABE!“ Den will ja auch niemand hören, während man irgendwie versucht, den eigenen Fehler zu realisieren. Ja, diese zwei Urgestalten, vor denen graut es mir.

3 Kommentare

  1. Lach, ich verstehe dich voll 🙂
    – Meinen Roman hab ich bis dato auch nicht hinbekommen, sogar noch viel länger nicht. An zeitweilige Hochphasen, in denen ich dann mal viel schreibe, reihen sich schließlich Monate von Nicht-Schreibphasen (keine Zeit, keinen Bock, zu laut etc.), so dass ich dann wieder die Motivation verliere und mir Zweifel aufkommen, ob das überhaupt interessant ist. Und sooo viel Perfektionismus dauernd. Echt örks.
    – Mit Hagen bin ich auch unzufrieden. Nicht nur, dass man nicht hinkommt, wo man will. Selbst wenn man motiviert ist, etwas zu tun, bekommt man ja doch nur einen Dämpfer. Ein Abschluss, mit dem man nicht viel machen kann – aber zu Voraussetzungen einer Elite-Uni. Sehr komisch. Es scheint aber gerade auch nicht die beste Zeit in Hagen zu sein. Überbelastung, Eiszeit zw. Studis und Profs, rumour has it.
    – Zur PFH, da jucken mir auch die Finger. Ist aber natürlich ein High Risk bei diesen Preisen und ohne Garantie, nachher in die PT-Ausbildung zu kommen. Mich beruhigen die Aussagen auch nicht unbedingt, dass man bezgl der anderen Bundesländer „zuversichtlich“ ist und „noch ein paar Telefonate“ führen müsste. Das Problem sehe ich hauptsächlich im relativ hohen, monatlichen Preis.

    Meine bisherigen Lösungsansätze sind so:
    – Den Roman hab ich aktuell wieder laufen (dank Nix-zu-tun-Semester 😀 ) und schreibe jetzt jeden Tag nach dem Aufstehen eine Stunde. Genau so unperfekt/uneditiert/fehlerhaft, wie er ist. Will erstmal nur zum Ziel kommen.
    – In Hagen bleibe ich vorerst drin, aber Halbzeit und nicht mehr mit großem Feuerelan (leider, weil es völlig irrelevant ist, ob man hier motiviert ist oder nicht). Nur für den Fall, dass die PFH nichts wird. Dann hätte man wenigstens den Abschluss als Psychologe und kann dann immer noch systemischer Therapeut werden oder sich selbstständig machen. Ich lasse also erstmal beides nebenher laufen (zumal ich auch denke, dass man so schnell gar nicht mehr in Hagen reinkäme bei den neuen Bedingungen).
    – Was die PFH ist, bleibt’s ein Risiko, gerade als Pionier. Muss man irgendwie aber einfach mal wagen. Kann schiefgehen, kann aber auch klappen 🙂 Und bis man den Master überhaupt hat, sehen die Chancen wahrscheinlich noch besser aus. Momentan wird ja überall gelockert. Näher ran kommt man im Fernstudium nicht mehr an die PT-Möglichkeit denke ich 🙂 Und wenn’s nix ist….ja, dann hat es nicht sollen sein. Ich habe das die letzten Tage mal intensiv beobachtet und die Studierenden an der PFH scheinen wirklich sehr, sehr, sehr zufrieden zu sein, so dass man automatisch Selbstvertrauen und den Willen zum Vorpreschen bekommt, trotz der hohen Preise, die einige anfangs auch abschreckten. Es scheint hier so ungefähr das OU-Gefühl zu sein, deren Studiengebühren einem ja auch die Schuhe ausgezogen haben. Man kann es wirklich einfach nur probieren.

    Ich würde auch gerne mal mit einem Fachmann drüber reden, bin hier wegen der Kids-Betreuung aber wie angewurzelt 😉

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    1. Ja, das mit dem Roman habe ich einstweilen einfach mal ganz sein lassen. Ich muss auch ehrlicherweise sagen, dass ich momentan so gar keine Lust zum Schreiben habe. Hin und wieder packt es mich und dann kribbelt es in den Fingern. Aber wenn ich mich dann hinsetze, vergeht die Lust genauso schnell, wie sie gekommen ist. 😀

      Bei der PFH bin ich im Grunde schon so weit, dass ich mich innerlich durchgerungen habe, es zu probieren. Der Gesprächspartner war hilfreich, aber dazu mehr im nächsten Post. 😉

      Ich werde aber noch an einer der Online-Infoveranstaltungen teilnehmen, ehe ich mich endgültig entschließe. Und dann gibt es da ja auch noch die Hürde, dass die PFH ja nach Persönlichkeit wählt. Vielleicht mögen die mich ja nicht, dann hat sich das auch von alleine erledigt. (Obwohl ich doch sehr irritiert wäre, wenn sie mich nicht mögen würden.) o_O

      Ansonsten habe ich ja den Heilpraktiker Psychotherapie gemacht und war auch mit einer kleinen Praxis selbstständig. Ich sage mal so: Das Ganze hat so seine Tücken. Man ist eben außerhalb des Gesundheitssystems und muss sich entsprechend gut positionieren und evtl. noch Dozententätigkeiten u.ä. dazu nehmen, damit es sich finanziell trägt. Ist jetzt persönlich nicht so meins (also, Dozentin sein), weswegen ich für mich da keine Zukunft sehe – Psychologin hin oder her. Am Ende wäre mir eine Tätigkeit in einer Beratungsstelle o.ä. doch am liebsten (also, wenn das mit der PT-Ausbildung nicht klappen sollte).

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